Mit einer Ausstellung vor dem Handwerkerbrunnen in der Trierer Innenstadt hat die Lokale Agenda 21 Trier am vergangenen Freitag, den 21. August 2020, auf ein wichtiges Datum im Jahresverlauf aufmerksam gemacht: den Earth Overshoot Day, zu deutsch Erdüberlastungstag.
Dieser von den US-amerikanischen Klimaforschern des Global Footprint Networks auf Basis enormer Datenmengen berechnete Tag gibt den Punkt im Jahr an, an dem die globale Nachfrage nach Rohstoffen die Kapazitäten des Planeten zur Reproduktion dieser übersteigen – mit anderen Worten zeigt der Aktionstag, ab wann die Menschheit für den Rest des jeweiligen Jahres „auf Pump“ lebt. Aufgrund der weltweiten Krise hat sich dieses Datum 2020 das erste mal seit über 15 Jahren nach hinten verschoben, genauer gesagt um drei Wochen im Vergleich zum Vorjahr.
Diesen besonderen Tag nahm der Verein zum Anlass, um mit einer Ausstellung rund um das Thema „Klima, Ernährung und was wir alle tun können“ Aufmerksamkeit für die Problematik zu schaffen. Getreu des Vereinsmottos ‚Global Denken, Lokal Handeln‘ war dabei neben dem Erdüberlastungstag die Initiative Lieferkettengesetz das zweite große Thema. Die Initiative setzt sich für ein wirksames Lieferkettengesetz auf Bundesebene ein, das deutsche Unternehmen für Schäden an Mensch und Umwelt innerhalb ihrer Lieferketten haftbar macht. Als deutliches Zeichen aus Trier übergab der 15-jährige Jan Gerth, Schüler des Humboldt-Gymnasiums, in Anwesenheit von Oberbürgermeister Wolfram Leibe der Ministerpräsidentin Malu Dreyer ein Care-Paket mit Informationen und klaren Forderungen zur Aktion.
In seiner Rede anlässlich der Übergabe des Pakets sprach sich der engagierte Schüler für mehr Gerechtigkeit und Transparenz aus: „Es kann nicht sein, dass sich Verbraucher Gedanken um ihr Konsumverhalten machen, während Unternehmen Gewinne ohne Gewissen einfahren“, sagte er. Die Reaktion der Ministerpräsidentin zeigte sich ebenso bestimmt und enthusiastisch. Sie versprach, sich weiterhin im Bundesrat für ein Lieferkettengesetz stark zu machen und die Forderungen der insgesamt 13 Bündnispartner aus Trier und der Region noch in dieser Legislaturperiode auf den Tisch zu bringen. Dabei lobte sie ganz besonders das Engagement der Menschen in Trier: „Jeder muss auf seinen eigenen Ökologischen Fußabdruck achten – und Trier zeigt sich mit Klimaschutzkonzept und viel Engagement als Vorbild. Schließlich gibt es noch viel zu tun, und wir tragen mit unserem Handeln nicht nur Verantwortung für die Region, sondern für die ganze Welt!“, so Dreyer beim Empfang des Care-Pakets.
Die Lokale Agenda 21 um Geschäftsführerin Sophie Lungershausen bedankt sich bei allen Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung. Ein erfolgreicher Tag wie dieser ist ein deutliches Zeichen für nachhaltigen Wandel und für den Kampf gegen den Erdüberlastungstag.