Tag 5 unserer Themenwoche "Wo geht's hier weiter?"! Unter uns gesagt - ohne Google Maps oder andere Navi-Anwendungen auf unseren Smartphones wären wir doch manchmal ganz schön aufgeschmissen. Aber selbst wenn wir das Café, das Schwimmbad oder den coolen Second Hand-Laden finden, den wir gesucht haben, ist erst mal gar nicht klar, wie es dort um die Barrierefreiheit steht. Gibt es dort Treppen? Wie ist die Steigung rund um die Straße? Wie sieht das altbekannte Toiletten-Thema aus? Wie gut, dass die Wheelmap hier Abhilfe schaffen kann. Wie, kennt ihr noch nicht? Dann hier eine kleine Vorstellung von diesem fantastisch praktischen Community Tool!
Die Wheelmap ist eine Karte für rollstuhlgerechte Orte. Unter www.wheelmap.org kann jeder ganz leicht Orte finden, eintragen und über ein Ampelsystem bewerten – weltweit. Die seit 2010 verfügbare Karte soll Rollstuhlfahrerinnen und Menschen mit anderen Mobilitätseinschränkungen helfen, ihren Tag planbarer zu gestalten. Aktuell sind über 3,2 Millionen Cafés, Bibliotheken, Schwimmbäder und viele weitere öffentlich zugängliche Orte auf der Wheelmap zu finden. Täglich kommen über 300 neue Einträge hinzu. Die Wheelmap ist auch als kostenlose App für iPhone und Android verfügbar. So kann die Karte unterwegs bequem über das Smartphone genutzt werden.
Wheelmap.org ist ein Projekt der SOZIALHELD*INNEN, eine Gruppe von engagierten Menschen, die seit 2004 gemeinsam kreative Projekte entwickeln, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen und sie im besten Fall zu beseitigen. Auf Basis der Wheelmap entwickelten sie auch andere Projekte wie zum Beispiel Accesibility.Cloud (eine gemeinschaftsbasierte Datensammelung zu Barrieren im öffentlichen Raum) oder BrokenLifts.org, eine Plattform, auf der Echtzeitdaten zu Aufzügen an Bahnhöfen in Berlin abrufbar sind. Mehr Informationen dazu findet ihr unter www.sozialhelden.de.
Die Karte www.wheelmap.org basiert auf OpenStreetMap, einer freien, editierbaren Karte der gesamten Welt - also genau wie die Karte von morgen auf FairWeg. Alle können dort nach Orten suchen und – sofern sie markiert wurden – die Auskunft darüber abrufen, wie gut zugänglich Orte sind. Wer sich dort als Nutzer*in registriert, kann zudem neue Orte anlegen und bewerten. Die OpenStreetMap hat eine riesige Datenbank und mehrere Millionen Nutzer*innen jährlich. Orte, die in der OpenstreetMap eingetragen sind, werden auch auf Wheelmap angezeigt.
Ein einfaches Ampelsystem kennzeichnet die Rollstuhlgerechtigkeit eines Ortes: Grün steht für einen uneingeschränkten Zugang – etwa weil keine Stufen vorhanden sind oder weil eine Rampe, ein Aufzug oder andere Hilfsmittel den Eintritt ermöglichen. Orange markierte Orte haben max. eine Stufe (nicht höher als 7 cm) und die wichtigsten Räume (oder Angebote) sind stufenlos erreichbar. Orte, die rot angezeigt werden, können von Rollstuhlfahrer*innen nicht betreten werden. Das Schöne dabei: Es ist keine Registrierung nötig. Alle können direkt Informationen abrufen oder beitragen.
Generell gilt: Je mehr Menschen bei der Wheelmap mitmachen und Orte eintragen, desto genauer und aussagekräftiger wird die Karte. Dabei spielen Fotos eine wichtige Rolle. Nutzer*innen können für jeden Ort Bilder hochladen. Somit können sich Rollstuhlfahrer*innen ein genaueres Bild vom Eingang oder z.B. der Toilette machen. Wheelmap ist also von Beginn an ein Crowdsourcing basiertes Projekt, welches Wissen von möglichst vielen Nutzer*innen sammeln und anzeigen möchte.
Wir finden: Die Wheelmap ist eine richtig gute und vor allem beeindruckend umfassende Leistung - und sie zeigt sehr gut, was Digitalisierung wirklich leisten kann und wie sie unser Leben besser machen kann. Schaut doch mal rein, was die Wheelmap in Trier schon so alles auf der Karte hat und engagiert euch, damit auch hier bei uns immer mehr Orte dort erscheinen und aktuell bleiben. Mitmachen lohnt sich auf jeden Fall - jeden Tag, für uns alle, egal wie wir im Alltag unterwegs sind!
Quelle: https://news.wheelmap.org/wheelmap-presse-information/ (Stand: August 2022)