Tag 2 der Kauf Regional-Woche: Saisonkalender

von Adrian
18. August 2020

Gestern haben wir euch an dieser Stelle mit dem Ökologischen Fußabdruck ein erstes wichtiges Argument für das Einkaufen vor der Haustür vorgestellt. Heute machen wir weiter - und zwar mit saisonalem Obst und Gemüse!

Seien wir ehrlich: Den Satz "Das hat gerade Saison!" kennen viele von uns nur noch aus unserer Großelterngeneration. Und das aus gutem Grund: Die globalisierte Warenversorgung hat dafür gesorgt, dass uns Supermärkte jedes erdenkliche Produkt zu jeder erdenklichen Zeit im Jahr zum Kauf feilbieten. Da kommen die Heidelbeeren schon mal aus Chile, die Auberginen aus Italien oder der Fenchel aus Griechenland - die Folge dieser Omnipräsenz und fehlenden Nähe zum Produkt sind lange Transportwege, intransparente Lieferketten und eine oft miserable Klimabilanz. Das gilt für Extrembeispiele wie etwa Tomaten, die den stetig wachsenden Wassermangel in südeuropäischen Ländern wie Spanien extrem beschleunigen - aber mittlerweile auch für praktisch ganzjährig in Deutschland verfügbare Waren wie Kartoffeln oder Zwiebeln. Zählen wir also Eins und Eins zusammen, so wird schnell deutlich: Wer regional kaufen will, muss auf saisonale Verfügbarkeiten achten.

Spannender Weise scheint uns dieses Denken bei bestimmten Produktgruppen, auch beeinflusst durch Werbeoffensiven des Einzelhandels, überhaupt nicht schwer zu fallen. Spargel- und Erdbeerzeit sind mittlerweile feste Termine im Kalender der Deutschen, ähnlich ist es bei Kürbis oder Kirschen. Ein großer Aspekt dieses Genusses scheint dabei ebendiese Exklusivität zu sein: Gibt es ein Produkt nur für mehr oder minder stark begrenzte Zeit, so entstehen Assoziationen und Erinnerungen damit - sprich, eine Bindung. Und genau an diesen Punkt müssen wir alle unser Konsumverhalten (wieder) bringen, damit nachhaltiger Wandel in Sachen Ernährung funktioniert. Das Wissen über und die Bindung zu regional-saisonalen Produkten macht nicht nur Freude und schmeckt gut; es sendet in der Summe starke Signale an den Markt, und zwar gegen Einheitsbrei und gesichtslose, austauschbare Lebensmittel, für das Obst und Gemüse um die Ecke.

Als Orientierungshilfe in Sachen saisonale Lebensmittel gibt es hier den exklusiven FairWeg-Saisonkalender als PDF und als PNG zum Download. Darin haben wir euch jeweils 15 der in der Region beliebtesten Obst- und Gemüsesorten mit ihren saisonalen Verfügbarkeiten aufgelistet. Ideal als Desktophintergrund zuhause oder am Arbeitsplatz!

Zum Weiterlesen

Weitere Saisonkalender zum digitalen oder analogen Ausflug in den regionalen Garten gibt es unter anderem bei Utopia, der Verbraucherzentrale und dem Bundeszentrum für Ernährung.

Nachhaltig fairanstalten in Trier und Region.
Leitfaden PDF 
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