Basics

Regional

Was bedeutet eigentlich regional? Und wie ökologisch ist das Ganze unter dem Strich? Das wollen wir einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Gerade in den letzten Jahren zeichnet sich, nicht nur für Supermarktkunden, ein klarer neuer Trend ab: Regional ist chic. War zum Beginn des Jahrtausends eine neue Bio-Welle im Lebensmitteleinzelhandel zu beobachten, die allerhand Gutes, aber ebenso viel zweifelhaftes hervorgebracht hat, verhält es sich heute mit dem Label Regional genauso. Alle wollen Eier, Gemüse und Käse, deren Herkunftsort man am besten von der Haustür aus sehen kann. Doch was regional überhaupt bedeutet und wie ökologisch das Ganze unter dem Strich ist, das wollen wir einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Regional ist nicht gleich Regional

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass das Prädikat Regional nicht klar definiert oder geschützt ist. Unterschieden werden muss besonders in puncto Erzeugung (etwa der Anbauort bei Gemüse) und Verarbeitung (zum Beispiel bei der Röstung von Kaffee, die zu Großteilen „regional“ in Deutschland mit Bohnen aus Übersee geschieht). Je nach Produkt oder Hersteller kann geographisch der unmittelbare Umkreis zum Verkaufsort, das Bundesland, „Westdeutschland“ oder gar die Bundesrepublik an sich gemeint sein – Regionalität ist Definitionssache, und genau hier fangen die Unstimmigkeiten an. Während in einem Land wie Luxemburg mit knapp 2.500 km2 Fläche ein Produkt aus Clerf guten Gewissens auch in Düdelingen als regional anerkannt werden dürfte, zeigt sich die Situation bei einem Export von Kiel nach Trier schon ganz anders. Was uns zu einem wichtigen Punkt der Nachhaltigkeitsdebatte, nämlich dem der kurzen Transportwege, bringt.

Das Zauberwort hier nennt sich Short food supply chains (SFSC), zu Deutsch sinngemäß Kurze Lebensmittel-Lieferketten. Dieser ursprünglich als Ausdruck von Widerstand gegen den konventionellen Lebensmittelgroßhandel seitens einzelner Bauern geprägte Begriff taucht heute immer wieder in politischen Programmen der EU und der Politik ihrer Einzelstaaten auf. Gemeint ist die Unmittelbarkeit in der Lieferkette von Lebensmitteln, zum einen auf einem geographischen, zum anderen auf einem sozialen Level. Die Distanz zwischen Erzeuger und Verbraucher soll also zum einen möglichst gering sein, zum anderen soll aber im Sinne der SFSC auch die Möglichkeit bestehen, dass sich beide kennen und vertrauen. Kurz gesagt: Regional ist nicht nur eine Frage der Geographie, sondern auch der Nähe zwischen Produzent und Käufer.

Regionales erkennen, Regional einkaufen

Der einfachste Zugang zu regionalen Lebensmitteln und den dahinterstehenden Erzeugern sind die Wochenmärkte in der Region, beispielsweise in Trier, Konz oder Bitburg. Hier können Kunden, und damit eben auch Veranstalter, mit den Verkäufern ins Gespräch kommen, Kontakte mit den produzierenden Betrieben knüpfen und so vielleicht die Grundlage für neue Wege im eigenen Catering schaffen. Viele Erzeuger, gerade aus Landwirtschaft und Molkerei, setzen auf Direktvertrieb und bieten ihre Waren in flexiblen Mengen an – ganz ohne Mittelsmänner und zusätzliche Kosten.

Win-Win-Situation für Veranstalter und Erzeuger

Die Vorteile, etwa regional erzeugter und vermarkteter Äpfel gegenüber jenen aus Chile oder China, liegen also auf der Hand. Kürzere Distanz bedeutet weniger Transportaufwand, bedeutet weniger CO2-Ausstoß durch LKW, Schiff oder Flugzeug. Außerdem schafft sie Transparenz und Bindung zum Produkt und dessen Erzeuger, was gerade kleine und mittelständische Betriebe unmittelbar unterstützen kann. Wer als Veranstalter auf regional erzeugte Lebensmittel und persönlichen Kontakt legt, gibt seiner Region etwas zurück und zeigt seine Verbundenheit mit den Menschen im Umland. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, bei der FairWeg handfest unterstützen kann.

Unsere Definition von Regionalität speist sich ebenfalls aus geographischer und sozialer Nähe von Produzent und Verbraucher, beziehungsweise Veranstalter. In einem Umkreis von 100km um Trier möchten wir auf unserer Karte zeigen, was die Region bietet – immer mit der Leitgabe, Produzent und Kunden miteinander vertraut zu machen, etwa in Form unserer Herstellerportraits hier im Blog. Denn: Regional lohnt sich, und zwar lokal und global!

Mehr zu den Basics:

Nachhaltig fairanstalten in Trier und Region.
Leitfaden PDF 
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