„To be aware“ kommt aus dem englischen und bedeutet zunächst einmal aufmerksam sein oder ein Bewusstsein für etwas haben. Awareness meint in diesem Kontext also ein Bewusstsein haben für diskriminierende Strukturen wie Rassismus, Sexismus, Ableismus oder Queerfeindlichkeit und ihre Auswirkungen. Zu Awareness gehört auch das Bewusstsein für Neurodiversität und psychische Erkrankungen, sowie den damit einhergehenden Barrieren.
Diskriminierende Strukturen durchziehen alle gesellschaftlichen Bereiche, also auch die Veranstaltungs- und Kulturszene. Grenzüberschreitungen und übergriffiges Verhalten passieren auch auf Veranstaltungen. Es liegt zwar nicht immer in der Macht der Veranstaltenden solche Vorfälle zu verhindern, allerdings können von Veranstaltenden Strukturen und Konzepte erarbeitet werden, die ein möglichst sicheren Raum für alle schaffen.
Es geht bei der Awarenessarbeit darum Räume zu schaffen in denen Übergriffe und diskriminierendes Verhalten nicht geduldet werden, in denen sich gegenseitig unterstützt wird und sich somit alle sicher und wohl fühlen können. Dabei ist es egal ob es um sexistische, ableistische, rassistische oder queerfeindliche Übergriffe und Grenzüberschreitungen geht. Die Awarenessarbeit kann außerdem dazu dienen, Personen mit Hilfsmitteln (Menstruationsartikel, Hörschutz,...) zu versorgen und als Anlaufstelle, zum Beispiel für Personen mit Neurodivergenz, zu fungieren.
Ein ausgearbeitetes und auf den Veranstaltungen präsentes Awareness-Konzept schafft sowohl nach außen als auch innen den Grundstein für sicherere Veranstaltungen. Ein präsentes Awareness-Konzept und die Sichtbarkeit davon, dass diskriminierendes Verhalten nicht toleriert wird ist ein Signal für Teilnehmende. Außerdem werden somit Betroffenen Möglichkeiten aufgezeigt, wo sich auf der Veranstaltung Hilfe gesucht werden kann. Aber auch innerhalb des Veranstaltungsteams ist es wichtig, dass alle Beteiligten sensibilisiert und bestenfalls geschult sind, sowohl in Bezug auf das eigene Verhalten, als auch für den Umgang mit Betroffenen.