Auf Veranstaltungen sollen sich alle wohl und sicher fühlen – um diesem Ziel näherzukommen, braucht es durchdachte Hilfsangebote für Events aller Art. Dabei ist das Stichwort Awareness, also die Möglichkeit zur Ansprache und Hilfestellung für Gäste in erlebten Diskriminierungssituationen, in aller Munde. Und wir von der Lokalen Agenda möchten Veranstaltenden helfen, möglichst niedrigschwellig Awareness-Arbeit mit unserem neuen Projekt „Awareness-Koffer“ zu ermöglichen.

Der Awareness-Koffer bündelt viele verschiedenen Hilfsmittel, die die Awareness-Arbeit auf Veranstaltungen unterstützen kann. Awareness-Arbeit unterstützt bei Erfahrungen mit diskriminierendem Verhalten und dem Überwinden von räumlichen oder kommunikativen Barrieren, damit möglichst sichere Räume geschaffen werden können. Mit dabei sind zum Beispiel Hygieneartikel und Erste-Hilfe-Material, Awareness-Weste für die Sichtbarkeit oder auch eine Power-Bank sowie Zeige-Wörterbuch.

Insgesamt gibt es zehn Koffer, die auf zehn zentrale Anlaufstellen in Trier verteilt sind und dort ausgeliehen werden können. Mit dabei als Ausleihstellen sind die DKJS, Ehrenamtsagentur, Friedens- & Umweltzentrum, Kulturkarawane, Landesmuseum, triki-Büro, SCHMIT-Z und wir von der Agenda.

Auf der Webseite fairweg.info/awarenesskoffer gibt es weitere Informationen zum Koffer und eine Übersicht mit den Anlaufstellen sowie Kontaktdaten.

Unsere Fortbildungsreihe "Inklusiv Veranstalten" unseres Projekts FairWeg - Fairanstalten für alle neigt sich nun dem Ende zu. Bei der letzten Fortbildung ging es um das Thema "Kultur für und mit allen gestalten - Vom Zusammenspiel guter Kommunikation und gelingender Praxis". Die Fortbildungen dienten dazu, gemeinsam mit Kulturschaffenden und Expert:innen für Barrieren auf Veranstaltungen zu sensibilisieren und aufzuklären, um diese dann abbauen zu können.

Als Referentin hatten wir wieder Karoline Hinkfoth zu Besuch. Karoline hat Erziehungswissenschaften und Philosophie studiert und ist zertifizierte Coachin für Positive Psychologie (DGPP). Seit 2019 arbeitet sie freiberuflich und setzt sich für Antidiskriminierung und Solidarität ein. Neben Vorträgen und Seminaren bietet Karoline auch inklusive Tanzworkshops an.

Diesmal gab es nicht ,wie gewohnt von unseren Workshops, einen Selbsterfahrungsteil während der Fortbildung. Sondern der Fokus lag auf dem Input unserer Referentin und dem Austausch miteinander. Zuvor hatte Karoline in ihrem Vortrag über mögliche Diskriminierungen und Barrieren aufgeklärt und welche Ansätze und Möglichkeiten es gibt, um diese abzubauen. In diesem Rahmen konnten die 12 Teilnehmenden Fragen stellen und nach individuellen Lösungen suchen. Abschließend konnten die Teilnehmenden sich bei Getränken und Teilchen untereinander austauschen und ins Gespräch kommen.

Im Rahmen des Workshops haben wir unsere druckfrischen Praxishandbücher "Inklusiver Veranstalten" und die Awareness-Koffer vorgestellt.

Tacheles - das inklusive Medienteam hat die Fortbildung medial begleitet, dort wird es auch einen Bericht über den Workshop geben. Zu den vorherigen Fortbildungsveranstaltungen zu Seh- und Hörbeeinträchtigungen sowie Barrierefrei Bewegen findet ihr bei Tacheles ebenfalls Berichte.

Die LAG Selbsthilfe Rheinland-Pfalz hat, mit Förderung durch die Aktion Mensch, eine barrierefreie und DSGVO-konforme Videocall-Software herausgebracht.

Inzwischen sind Videocall-Plattformen nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Die LAG Selbsthilfe Rheinland-Pfalz setzt sich mit INKLUSIVA Call dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen selbstbestimmt an Videokonferenzen teilnehmen können, denn: INKLUSIVA Call ist die erste Plattform, die sowohl barrierefrei, als auch DSGVO-konform ist.

Bei Nutzung der Plattform können individuelle Meeting-Einstellungen gespeichert werden, die Helligkeit der Videokacheln sowie die Verstärkung leiser Töne können individuell eingestellt werden, die Einbindung von Dolmetscher:innen ist einstellbar und es gibt eine Funktion zur Aktivierung automatischer Untertitel. Ebenso gibt es noch Notfall-Einstellungen, die während einer Video-Konferenz mit einem Klick aktivierbar sind. Sollten dennoch Barrieren auftreten, steht auf der Internetseite von INKLUSIVA Call ein Formular zur Meldung von Barrieren bereit.

Neben dem Fokus auf eine barriere-arme Plattform, steht INKLUSIVA Call auch für Datensicherheit und einer Speicherung möglichst weniger Daten. Dabei ist die Plattform nicht nur an Menschen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen gerichtet, sondern auch an Organisationen und Vereine, die in der Selbsthilfe aktiv sind, sowie an Menschen ohne Anforderungen an Barrierefreiheit, die diese Plattform nutzen und unterstützen wollen.

Mehr Informationen und den Link zu der Plattform gibt es hier.

Im April wurde unsere Fortbildungsreihe "Inklusiv Veranstalten" unseres Projekts FairWeg - Fairanstalten für alle fortgesetzt. Dieses Mal ging es um das Thema Barrierefrei Bewegen. Wir wollen im Rahmen der Fortbildungen gemeinsam mit Kulturschaffenden und Expert:innen sensibilisieren und aufklären um Barrieren auf Veranstaltungen abzubauen, dabei soll auch nach individuellen Lösungen für die Veranstaltenden gesucht werden.

Als Referentin hatten wir diesmal Karoline Hinkfoth zu Besuch. Karoline hat Erziehungswissenschaften und Philosophie studiert und ist zertifizierte Coachin für Positive Psychologie (DGPP). Seit 2019 arbeitet sie freiberuflich und setzt sich für Antidiskriminierung und Solidarität ein. Neben Vorträgen und Seminaren bietet Karoline auch inklusive Tanzworkshops an.

Um selbst eventuelle Barrieren zu erfahren, sind wir gemeinsam mit den 11 Teilnehmenden mit Rollstühlen durch einen Teil der Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum gefahren und haben Eindrücke gesammelt, in welchen Situationen in einem Museum Barrieren auftreten können, zum Beispiel, ob alle Exponate und Erklärungen von einem Rollstuhl aus sichtbar sind. Karoline begleitete die Teilnehmenden dabei und erklärte, wie sich manche Barrieren, wie zum Beispiel schwere Türen, überwinden lassen. Zuvor hatte Karoline in ihrem Vortrag über mögliche Diskriminierungen und Barrieren auf Veranstaltungen aufgeklärt und dabei Anreize gegeben, wie man diese beseitigen kann. Im Zuge dessen konnten die Veranstaltenden Fragen stellen und nach individuellen Lösungen gesucht werden. Zu Beginn des Vortrags wurde thematisiert, was überhaupt eine Behinderung ist, wo der Unterschied zwischen einem kulturellen und einem medizinischen Modell von Behinderung liegt und was mit Ableismus gemeint ist.

Anschließend gab es Catering vom Café Shluk in Trier. Bei Kaffee und Teilchen konnten die Teilnehmenden sich mit der Referentin und untereinander austauschen und ins Gespräch kommen.

Tacheles - das inklusive Medienteam hat die Fortbildung medial begleitet, dort wird es auch einen Bericht über den Workshop geben. Zu den beiden vorherigen Fortbildungsveranstaltungen zu Seh- und Hörbeeinträchtigungen findet ihr bei Tacheles ebenfalls Berichte.

Die Fortbildungsreihe ist noch nicht zu Ende und in Zukunft wird unter anderem ein Workshop zu dem Thema Kommunikation stattfinden.

Anna Jäger hat die Fortbildung fotographisch für uns begleitet:

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Als dritten Punkt in unserer Themenwoche, möchten wir euch das Theaterensemble com.guck vorstellen. Das inklusive Ensemble, gegründet von Monika Kukawka (damals bei der Lebenshilfe Trier tätig), bringt mittlerweile seit 30 Jahren verschiedenste Themen auf die Bühne. Aktuell besteht das Ensemble aus zehn Personen. Der Name com.guck ist dabei nicht nur eine Anspielung auf das Internet, sondern auch der Hinweis auf Compania, Companeros, eine Theaterkompanie. Und genau als solche sieht die Gruppe sich.

Das tolle an dem Ensemble ist, dass alle Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. Die Themen, die Lieder und auch das Stück selbst werden von allen gemeinsam erarbeitet und schließlich auf die Bühne gebracht. Jeder kann sich mit dem was er oder sie kann einbringen. Während die Gruppe eine lange Zeit Theater für erwachsenes Publikum gemacht hat, in denen die Themen Behinderung und Inklusion angesprochen wurden, machen sie mittlerweile eher Theater für Kinder und auch der Themenschwerpunkt hat sich verändert.

Aktuell zeigen sie das Stück "Land unter", dass sich mit dem Klimawandel beschäftigt. Auf eine niedrigschwellige Art und Weise, möchten Sie Kindern und Jugendlichen die Probleme des Klimawandels aus der Perspektive der Insekten und Tiere vermitteln und für das Thema sensibilisieren. Egal ob beim Thema Inklusion oder Klimawandel, dem Ensemble war damals und heute stets wichtig, dass 'Tacheles' auf der Bühne gesprochen wird. Ein weiterer Anspruch ist außerdem, dass Inklusion nicht nur auf der Bühne stattfindet, sondern auch davor und dahinter. Sprich, dass Ensemble soll nicht bloß inklusiv besetzt werden, auch die behandelten Inhalte sollte für alle Menschen auf der Bühne und im Publikum gut verständlich sein.

Das klingt spannend? Schaut doch mal bei einem Auftritt vorbei. Die Gruppe sucht außerdem immer nach neuen Menschen, die Lust auf inklusives Theater haben, egal ob auf der Bühne oder dahinter. Melden könnt ihr euch bei Interesse bei com.guck@gmx.de.

Wir haben auch ein paar Einblicke in die aktuelle Produktion für euch:

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Wir von FairWeg haben wieder eine Themenwoche für euch vorbereitet. Das Thema dieses Mal: Inklusive Kulturhighlights 2023 in Trier. Und heute stellen wir euch unser erstes Highlight vor: Die Ausstellung "Tell me more. Bilder erzählen Geschichten" im Stadtmuseum Simeonstift.

Barrieren begegnen uns überall. Inklusion und Barrierefreiheit sind daher Themen die in allen gesellschaftlichen Bereichen mitgedacht werden müssen. Für das Stadtmuseum Simeonstift Trier ist das nichts Neues. Möglichst viele Besucher:innengruppen sollen einbezogen und barrierefreie Angebote immer weiterentwickelt werden. Informationen zum Museum und den Ausstellungen stehen beispielsweise in Leichter Sprache zur Verfügung, es besteht die Möglichkeit Gebärdensprachdolmetscher:innen zu buchen und Audioguides sind mittlerweile sowieso Standard.

Die aktuelle Ausstellung "Tell me more. Bilder erzählen Geschichten" zeichnet sich ganz besonders durch ein inklusives Konzept aus. Die Ausstellung nimmt anhand von 100 Gemälden aus der eigenen Sammlung des Stadtmuseum von der Antike bis heute Bildergeschichten unter die Lupe und lädt zum genauen Hinschauen ein. Unterschiedliche Gattungen und Epochen werden vorgestellt, wobei der Fokus darauf liegt, die Geschichten hinter den Werken zu erahnen, versteckte Botschaften zu entdecken und unter die Oberfläche zu schauen. In jeder Ausstellungsstation befinden sich Tische mit inhaltlichen Informationen zu den Bildern und thematisch passenden Mitmach-Aktionen.

Der inklusive Charakter der Ausstellung zeigt sich auf unterschiedlichen Ebenen. Neben den Angeboten, die auch in anderen Ausstellungen des Stadtmuseum aufzufinden sind, wie Audioguides (in Leichter Sprache), Texte in Leichter Sprache, Gebärdendolmetschung und FM-Führungsanlagen, werden hier wichtige Ausstellungsstücke nicht nur in Leichte Sprache, sondern auch in Braille-Schrift übersetzt. Die Ausstellung bietet außerdem Tastführungen für Menschen mit Sehbehinderung und blinde Menschen an. Schwellkopien und Hands-On Stationen laden zum haptischen Erfahren der Ausstellung ein. Hands-On Stationen sind nicht nur für Menschen mit Sehbehinderung interessant, auch Menschen ohne Behinderung, vor allem Kinder erfreuen sich häufig an solchen Angeboten und machen die Ausstellungserfahrung somit für alle Altersgruppen und verschiedene Zielgruppen interessant. Auch der Audioguide wurde mit ausführlichen Bildbeschreibungen für Blinde und Sehbehinderte optimiert. Für gehörlose Menschen steht ein Videoguide-System in der Ausstellung bereit.

Schwellkopien sind eine Art Handreichung für Menschen mit Sehbehinderung oder blinde Menschen, die sich durch ein spezielles Papier auszeichnen. Das Papier hat eine Oberflächenbeschichtung, die Partikel enthält. Diese Partikel dehnen sich unter Wärmeinwirkung aus. Mithilfe eines Spezialkopierers können Hell-Dunkel-Kontraste von Gemälden so in tastbare Texturen verwandelt werden.

Begleitet wird die Ausstellungen durch unterschiedliche Veranstaltungen für alle Altersgruppen. Unterschiedliche Formate sprechen mal Familien mit Babys, Kinder, Teenager:innen oder Senior:innen an. Auch Führungen in Leichter Sprache oder Führungen im Sitzen schaffen Zugänglichkeit.

Das Stadtmuseum lädt Besucher:innen dazu ein Rückmeldung zu dem Konzept zu geben. Gruppen aus den Bereichen Inklusion und Integration können sich gerne als Ausstellungstester:innen anmelden. Dazu können Sie einfach eine E-Mail an museumspaedagogik@trier.de schicken.

Wir freuen uns darüber, dass das Stadtmuseum Simeonstift das Thema Inklusion so Ernst nimmt, damit alle Menschen Kunst erfahren können und sind gespannt auf die Ausstellung!

Hier ein erster Eindruck für euch:

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