Bewegen

Ob auf dem Weg zur Ausstellung im Messepark oder auf dem Dancefloor in der Arena: Bewegung und Events hängen untrennbar zusammen. Gerade für Menschen mit Mobilitätseinschränkung ist deshalb nicht nur eine kluge Gestaltung des Veranstaltungsraums, sondern auch Kommunikation enorm wichtig.
Mobilitätseinschränkungen sind unterschiedlichster Natur, dabei können die Menschen auf Rollstuhl, Rollator oder weitere Hilfsmittel angewiesen sein - oder auch auf gar keine Hilfsmittel. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Stärke der Einschränkung gibt es eine Vielzahl an Hilfsmitteln, um Veranstaltungen barrierearm durchzuführen. Welche Hilfsmittel notwendig sind, hängt von den Bedarfen der Personen und der Art der Veranstaltung ab. Mit dieser Handreichung möchten wir einen Überblick schaffen, sowie lokale Möglichkeiten zum Ausleihen und geeignete Räumlichkeiten im Raum Trier sammeln.

Ein paar Tipps vorweg

Je früher desto besser!

Je früher die Barrierefreiheit in den Planungsprozess integriert wird, desto einfacher und wirtschaftlicher wird die Umsetzung des Events. Schon bei der Wahl der Räumlichkeiten kann darauf geachtet werden, ob diese für Menschen mit Hörbehinderung gut geeignet sind, statt im Nachhinein mögliche Barrieren zu beheben und auszugleichen.


Kommunikation

Wenn Menschen mit Behinderung eine Assistenz dabei haben: Spich nicht nur mit der Assistenz. Sprich auch mit den Menschen selbst.

Welche Barrieren gibt es auf Veranstaltungen für Menschen mit einer Mobilitätseinschränkung?

Schon bevor die Veranstaltung überhaupt stattfindet kann fehlende Komunikation zur Barriere werden. Informationen darüber, inwieweit die Räumlichkeiten für Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder eingeschränkter Mobilität zugänglich sind, sind essentiell. Fehlen diese, muss zusätzlich Zeit dafür aufgewendet werden Informationen zu beschaffen.
Und auch bei der Anfahrt können Barrieren entstehen, etwa durch fehlende Behinderten-Parkplätze oder mangelnde Beschilderung in Richtung des Veranstaltungsorts.
Die räumliche Barrierefreiheit des Veranstaltungsortes kann die nächste Barriere sein: Fehlende oder zu steile Rampen können den Zugang verwehren. Auch fehlende Fahrstühle oder Fahrstühle mit zu schmalen Türen stellen ein Hindernis dar.  
Treppen können zu schmal oder mit zu hohen Handlaufgriffen ausgestattet sein. Eine nicht-rutschfeste Oberfläche kann gefährlich sein.
Der Weg zur Veranstaltung kann die nächste Barriere sein: Fehlende oder zu steile Rampen können den Zugang verwehren. Auch fehlende Fahrstühle oder Fahrstühle mit zu schmalen Türen stellen ein Hindernis dar.  
Ein weiteres Hindernis kann sein, dass keine barrierefreie Toilette vorhanden ist, oder diese nicht eigenständig aufgesucht werden kann (verschlossene Toiletten-Tür, zu wenig informiertes Personal vor Ort, ...).
Falls es Getränke und/oder Essen bei der Veranstaltung gibt, kann eine zu hohe Theke zur Hürde beim eigenständigen Kauf werden. Auch Stehtische können problematisch werden.

Wie können Sie Barrieren auf ihren Veranstaltungen abbauen?

Veranstaltungsort & Hilfsmittel

Zugänglichkeit

Ist der Veranstaltungsort für alle zugänglich? Entscheidend ist, dass alle teilnehmen können, indem etwa Treppen nicht der einzige Zugang sind. Rampen, Fahrstühle oder Treppenlifte ermöglichen einen barriereärmeren Zugang für alle. Davon profitieren nicht nur Menschen mit Rollstuhl oder Rollator, sondern auch mit Kinderwägen. Ein stufenloser Zugang zum Veranstaltungsort ist deshalb wichtig.

Rampen

Rampen dürfen maximal eine Steigung von sechs Prozent haben und müssen mindestens 1,20 Meter breit sein. Sie sollten bei jeder Witterungslage begeh- und befahrbar sein. Bei längeren Rampen sollten alle 6 Meter ein Ruhepodest sein. Falls keine ortsfeste Rampe vorhanden ist, kann eine mobile Rampe eingesetzt werden.

 

Toilette

Auch die Toilette sollte mit einem Rollstuhl zugänglich sein: Türen sollten nach außen aufgehen und mindestens 90 Zentimeter breit sein. Der Boden sollte aus rutschfestem Material sein. Der Bewegungsradius in der Toilette sollte mindestens 1,50 Meter sein. Eine Notfallklingel sollte so angebracht sein, dass sie von der Toilette und vom Boden erreichbar ist. Im Notfall sollte die Toilette auch von außen zu öffnen sein.

Klospülung und Toilettenpapier sollten gut erreichbar sein und das Waschbecken unterfahrbar und auf einer Höhe von maximal 80 Zentimetern angebracht sein. Sollten Pflegeliege und Pflegelift nicht vorhanden sein, können diese ausgeliehen werden.

Falls Toiletten verschlossen sind, ist das Euroschlüssel-System empfehlenswert. So können Berechtigte mit ihrem persönlichen Schlüssel Zugang haben, ohne dass extra ein Schlüssel bei den Veranstaltenden ausgeliehen werden muss.


Mobile Toiletten

Falls keine behindertengerechten Toiletten im oder am Veranstaltungsort vorhanden sind oder es sich um eine Open-Air Veranstaltung handelt, können mobile Toiletten auch gemietet werden.

 

Sitz- und Aufenthaltsplätze

Planen Sie Plätze für Menschen im Rollstuhl ein, die eine gleichwertige Teilnahme an der Veranstaltung gewährleisten. Allgemein sollten genügend konsumfreie Sitzplätze auf der Veranstaltung verfügbar sein, damit sich alle Menschen bei Bedarf setzen können. Denn auch ältere Menschen freuen sich über Sitzplätze.

 

Gastronomie

Ein eigenständiger Kauf von Speis und Trank sollte durch niedrige Theken gewährleistet sein. Es sollte niedrige Tische geben, damit alle Essen und Getränke abstellen können. Genug Platz zum Wenden und Manövrieren, beispielsweise mit einem Rollstuhl, sollte eingeplant werden.

 

Aufzüge

Aufzüge sollten optimalerweise bei einer Veranstaltung über mehrere Ebenen vorhanden sein und 110-140 Zentimeter breit sein. Die Tür sollte mindestens 90 Zentimeter breit und ein ebenerdiger Ein- und Ausgang in den Aufzug sollte gewährleistet sein. Das Zwei-Sinne-Prinzip sollte in Aufzügen gelten, indem Etagen visuell angezeigt und akustisch angesagt werden.

Lifte

Lifte oder Hubplattformen sollten eine Tragfähigkeit von mindestens 300 bis 350 Kilogramm aufweisen. Sie sollten ohne ein Schließungssystem zugänglich sein oder es sollte einfach erkennbar sein, wo und wie Zugang erhalten werden kann.

 

Treppen

Treppen sollten eine rutschfeste Oberfläche und einen Handlauf, der sich möglichst kontrastreich vom Hintergrund abhebt, haben. Handläufe sollten an den Treppenaustritten mindestens 30 Zentimeter weiter geführt werden. Vorderkanten der Treppen sollten visuell kontrastreich markiert sein.

 

Kommunikation vorab

Kommunizieren Sie Aspekte der Barrierefreiheit vorab, etwa in ihren Werbemitteln oder auf Ihrer Homepage. Selbst wenn nicht alles barrierefrei ist, hilft es mobilitätseingeschränkten Menschen bei der Planung des Veranstaltungsbesuchs enorm.

So gewährleisten Sie die Information über die Barrierefreiheit vorab, ohne dass individuelle Nachfragen gestellt werden müssen, die nicht nur ein Mehraufwand für Menschen mit Behinderung sind, sondern auch für Sie und Ihr Team.

Auch innerhalb Ihres Teams sollten Sie vorab das Barrierefreiheitskonzept der Veranstaltung besprechen, damit alle Team-Mitglieder auf der Veranstaltung bei Bedarf Fragen beantworten können.

 

Kommunikation vor Ort

Zeichnen Sie Ihr Konzept der Barrierefreiheit auch vor Ort aus, zum Beispiel in Form von Piktogrammen oder anderen Hinweisschildern. So können sich Menschen mit Mobilitätseinschränkung frei auf dem Veranstaltungsort bewegen und wissen etwa wo die nächste barrierefreie Toilette ist. Hinweisschilder können auch auf unterschiedlichen Höhen angebracht werden, damit diese auch für kleinere Menschen oder Menschen im Rollstuhl gut sichtbar sind.

 

Piktogramme

Piktogramme können helfen Barrierefreiheit einfach für alle zu kommunizieren. Sie können die Barrierefreiheit und Hilfsmittel vor Ort, wie Rampen, Aufzüge oder WCs zeigen. Die Mindestgröße eines Piktogramms sollte bei 10 mal 10 Millimetern sein.

 

An wen kann ich mich wenden?

Ausleihe einer Rampe

Komed-Medical
Telefon: 0800 1146400
www.komed-medical.de

Wheel-Ramp
Erreichbar über ein Kontaktformular auf www.wheelramp.de

Fischer und Timme
Telefon: 05052  9755945
www.ft-germany.com

Ausleihe einer barrierefreien Toilette

Sanitärlogistik Husar Saarbrücken
Telefon: 0152 55347032
E-Mail: info@sanitaerlogistik-husar.de
www.sanitaerlogistik-husar.de

WC-Express
Telefon: 0800 7239277
E-Mail: info@wc-express.de
www.wc-express.com

Lokus Deluxe
Telefon: 0157 34979459
E-Mail: toilettenwagen@lokusdeluxe.de
www.lokusdeluxe.de

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