Veranstaltenden in der Region beim Planen von barrierearmen Events unter die Arme greifen: Das ist das Ziel vom Projekt FairWeg der Lokalen Agenda 21 Trier, gefördert durch die Aktion Mensch. Dafür startet 2023 eine Fortbildungsreihe zu wechselnden Schwerpunkten, jeweils geleitet von Personen, die aus erster Hand von auftretenden Barrieren und Möglichkeiten zu deren Abbau berichten können.
Den Anfang macht das Thema Hörschädigung am 29. April 2023 von 11-13 Uhr im Großen Saal der TUFA (Wechselstraße 4, 54290 Trier). Geleitet wird der Workshop von Lucas Garthe von der Bundesjugend - Verband junger Menschen mit Hörbehinderung e. V..
Der Fokus des Fortbildungsworkshops, der sich an Veranstaltende aller Größenordnungen und Bereiche richtet, sind zum einen das Erkennen von entstehenden Barrieren in Kommunikation, Raumgestaltung, Technikeinsatz und Publikumsansprache. Zum anderen werden konkrete Tipps gegeben, wie Veranstaltungen besser auf die Bedarfe von Menschen mit Hörbeeinträchtigung oder Gehörlosigkeit ausgerichtet werden können, etwa in puncto Hilfsmittel-Nutzung oder Kommunikation vor Ort.
Die FairWeg-Workshops legen dabei immer großen Wert darauf, durch Selbsterfahrungen ein besseres Verständnis für die Thematik zu entwickeln und Berührungsängste abzubauen. Die Möglichkeit Fragen, etwa mit unmittelbarem Bezug zu eigenen Veranstaltungen oder Locations zu stellen, ist dabei ein großer Mehrwert. Eine Handreichung, die alle Informationen aus dem Workshop, sowie Anlaufstellen, Bezugsstellen und Technikhinweise enthält, wird als Teil der Fortbildung an die Teilnehmenden ausgeteilt.
Anmeldungen sind bis zum 28. April per Mail an fortbildung@fairweg.info oder über das untenstehende Kontaktformular möglich. Um Veranstaltenden verschiedener Größenordnungen die Teilnahme zu ermöglichen, sind die Teilnahmegebühren solidarisch gestaffelt und belaufen sich auf wahlweise 20 / 30 / 40 Euro.
Bei Fragen oder Rückmeldungen können Sie sich gerne jederzeit an Adrian Schneider (a.schneider@la21-trier.de | +49 (0)651 / 60 34 42 99) wenden. Wir freuen uns auf eine spannende und lehrreiche Fortbildungsreihe!
Gerade sind wir fleißig am planen - aber bald schon gibt's wieder konkrete Daten für inklusive Taten!
Sie sind mittlerweile eine feste Institution im Agenda-Kalender: Die Quizabende, entstanden aus dem Projekt FairWeg, versprechen viel Spaß, Spannung und allerlei Überraschungen. Diesen Erwartungen ist das Projektteam auch beim ersten Quiz im noch jungen 2023 gerecht geworden: Knapp 50 Gäste traten am 09. März in Teams mit illustren Namen wie "FairWegen", "Die Hechte im Karpfenteich" oder "Vulvinis" im PROUD des SCHMIT-Z e.V. gegeneinander an. In Kooperation mit der Heinrich Böll-Stiftung RLP rauchten in fünf Spielrunden die Köpfen, stets im Zeichen von Inklusion, Diversität und Nachhaltigkeit.
Das Moderationsteam des Abends, Svantje und Adrian aus dem Agenda-Team, präsentierte ein buntes Potpourri an Fragen, das es mit Blick auf den brandneuen Wanderpokal und die Vielzahl an heiß begehrten Preisen aus der Region zu überwinden galt. Wie schnell war der schnellste Elektro-Rollstuhl aller Zeiten? Was sind eigentlich die Special Olympics? Und welcher ist wohl der beliebteste (Assistenz-) Hund in Deutschland? Es wurde diskutiert, gelacht und gerätselt was das Zeug hält - und zwar in einer lockeren Atmosphäre, die enorm dabei hilft, Berührungsängste abzubauen und Wissen zu erweitern. Natürlich durfte auch die allseits beliebte Musikrunde nicht fehlen. Hier hatte sich das Team im Vorfeld etwas ganz besonderes ausgedacht: Statt Kopfhörern wurden Luftballons verteilt, inspiriert von Gottesdiensten in Gehörlosengemeinden. So konnten die Teilnehmenden die Ausschnitte aus zehn basslastigen Songs verschiedener Genres nicht nur hören, sondern vor allem auch in den Fingerspitzen spüren. Ein hervorragendes Beispiel, wie Gäste die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung nachfühlen und ihre Perspektive wechseln können - denn Sinneseinschränkungen müssen nicht zwingend ein Hindernis sein, mit einem Funken Kreativität können sie auch sehr bereichern.
Am Ende standen dann "#WeilWirTrierLieben", "Die Hechte im Karpfenteich" und "Team MoMo" auf dem Treppchen, und zwar in einem extrem engen Titelrennen; hier entschieden nur Bruchteile von Punkten über die begehrten Plätze auf dem Treppchen. Der Sonderpreis für den kreativsten Teamnamen ging an "FairWegen" - aus sicherlich offensichtlichen Gründen.
Neben unendlichem Ruhm und Ehre gab es natürlich auch einiges zu gewinnen. Wir bedanken uns dafür von ganzem Herzen bei der TUFA Trier, dem SHLUK Coffeeshop, dem 1701 Lorenz Kitchen und den Vereinigten Hospitien. Ebenso geht ein riesiges Dankeschön ans SCHMIT-Z und das Team des PROUD, ohne die diese gelungene Veranstaltung gar nicht möglich gewesen wäre. Der nächste Quizabend, dann hoffentlich wieder bei bestem Wetter im Queergarten, ist für Anfang Juni geplant, genaueres natürlich ganz bald hier auf unserer Website, auf FairWeg und auf unseren Social Media-Kanälen!
Tag 5 unserer Themenwoche "Wo geht's hier weiter?"! Unter uns gesagt - ohne Google Maps oder andere Navi-Anwendungen auf unseren Smartphones wären wir doch manchmal ganz schön aufgeschmissen. Aber selbst wenn wir das Café, das Schwimmbad oder den coolen Second Hand-Laden finden, den wir gesucht haben, ist erst mal gar nicht klar, wie es dort um die Barrierefreiheit steht. Gibt es dort Treppen? Wie ist die Steigung rund um die Straße? Wie sieht das altbekannte Toiletten-Thema aus? Wie gut, dass die Wheelmap hier Abhilfe schaffen kann. Wie, kennt ihr noch nicht? Dann hier eine kleine Vorstellung von diesem fantastisch praktischen Community Tool!
Die Wheelmap ist eine Karte für rollstuhlgerechte Orte. Unter www.wheelmap.org kann jeder ganz leicht Orte finden, eintragen und über ein Ampelsystem bewerten – weltweit. Die seit 2010 verfügbare Karte soll Rollstuhlfahrerinnen und Menschen mit anderen Mobilitätseinschränkungen helfen, ihren Tag planbarer zu gestalten. Aktuell sind über 3,2 Millionen Cafés, Bibliotheken, Schwimmbäder und viele weitere öffentlich zugängliche Orte auf der Wheelmap zu finden. Täglich kommen über 300 neue Einträge hinzu. Die Wheelmap ist auch als kostenlose App für iPhone und Android verfügbar. So kann die Karte unterwegs bequem über das Smartphone genutzt werden.
Wheelmap.org ist ein Projekt der SOZIALHELD*INNEN, eine Gruppe von engagierten Menschen, die seit 2004 gemeinsam kreative Projekte entwickeln, um auf soziale Probleme aufmerksam zu machen und sie im besten Fall zu beseitigen. Auf Basis der Wheelmap entwickelten sie auch andere Projekte wie zum Beispiel Accesibility.Cloud (eine gemeinschaftsbasierte Datensammelung zu Barrieren im öffentlichen Raum) oder BrokenLifts.org, eine Plattform, auf der Echtzeitdaten zu Aufzügen an Bahnhöfen in Berlin abrufbar sind. Mehr Informationen dazu findet ihr unter www.sozialhelden.de.
Die Karte www.wheelmap.org basiert auf OpenStreetMap, einer freien, editierbaren Karte der gesamten Welt - also genau wie die Karte von morgen auf FairWeg. Alle können dort nach Orten suchen und – sofern sie markiert wurden – die Auskunft darüber abrufen, wie gut zugänglich Orte sind. Wer sich dort als Nutzer*in registriert, kann zudem neue Orte anlegen und bewerten. Die OpenStreetMap hat eine riesige Datenbank und mehrere Millionen Nutzer*innen jährlich. Orte, die in der OpenstreetMap eingetragen sind, werden auch auf Wheelmap angezeigt.
Ein einfaches Ampelsystem kennzeichnet die Rollstuhlgerechtigkeit eines Ortes: Grün steht für einen uneingeschränkten Zugang – etwa weil keine Stufen vorhanden sind oder weil eine Rampe, ein Aufzug oder andere Hilfsmittel den Eintritt ermöglichen. Orange markierte Orte haben max. eine Stufe (nicht höher als 7 cm) und die wichtigsten Räume (oder Angebote) sind stufenlos erreichbar. Orte, die rot angezeigt werden, können von Rollstuhlfahrer*innen nicht betreten werden. Das Schöne dabei: Es ist keine Registrierung nötig. Alle können direkt Informationen abrufen oder beitragen.
Generell gilt: Je mehr Menschen bei der Wheelmap mitmachen und Orte eintragen, desto genauer und aussagekräftiger wird die Karte. Dabei spielen Fotos eine wichtige Rolle. Nutzer*innen können für jeden Ort Bilder hochladen. Somit können sich Rollstuhlfahrer*innen ein genaueres Bild vom Eingang oder z.B. der Toilette machen. Wheelmap ist also von Beginn an ein Crowdsourcing basiertes Projekt, welches Wissen von möglichst vielen Nutzer*innen sammeln und anzeigen möchte.
Wir finden: Die Wheelmap ist eine richtig gute und vor allem beeindruckend umfassende Leistung - und sie zeigt sehr gut, was Digitalisierung wirklich leisten kann und wie sie unser Leben besser machen kann. Schaut doch mal rein, was die Wheelmap in Trier schon so alles auf der Karte hat und engagiert euch, damit auch hier bei uns immer mehr Orte dort erscheinen und aktuell bleiben. Mitmachen lohnt sich auf jeden Fall - jeden Tag, für uns alle, egal wie wir im Alltag unterwegs sind!
Quelle: https://news.wheelmap.org/wheelmap-presse-information/ (Stand: August 2022)